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Das einzige Selbstversorger-Land der Welt

Das einzige Selbstversorger-Land der Welt

Nur ein Land weltweit kann seine Bevölkerung vollständig ernähren

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Nick Käseberg

Nick Käseberg

Food Editor bei Kitchen Stories

In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten und fragiler Lieferketten stellt sich eine zentrale Frage: Können Länder sich selbst mit Lebensmitteln versorgen? Eine internationale Studie gibt ernüchternde Antworten – und kürt einen überraschenden Spitzenreiter.

Guyana: Der stille Ernährungschampion

Laut einer aktuellen Untersuchung der University of Edinburgh und der Universität Göttingen ist Guyana derzeit das einzige Land weltweit, das seine Bevölkerung in allen sieben Kategorien gesunder Ernährung vollständig selbst versorgen kann. Dazu zählen Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fisch, Fleisch, stärkehaltige Produkte, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen.

Das kleine südamerikanische Land mit rund 800.000 Einwohnern profitiert von fruchtbaren Böden, fischreichen Küsten und einem günstigen Klima – und zeigt, dass Selbstversorgung keine Frage der Größe, sondern der Verhältnisse ist.

Weltweit abhängig – auch die Industrienationen

China und Vietnam folgen auf Platz zwei und drei im Selbstversorger-Ranking, decken aber jeweils nur sechs von sieben Lebensmittelgruppen ab. Deutschland schafft es sogar lediglich in drei Bereichen: Milch, Fleisch und stärkehaltige Produkte.

Am unteren Ende der Skala stehen Länder wie Afghanistan, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Jemen – sie können in keiner Kategorie ausreichend Nahrung selbst produzieren. Auch Wirtschaftsbündnisse wie der Golf-Kooperationsrat oder die EU kommen nicht ohne Importe aus – etwa beim Gemüse.

Warum Selbstversorgung oft scheitert

Die Ursachen für die globale Abhängigkeit sind vielschichtig: klimatische Bedingungen, mangelnde Anbauflächen, politische Instabilität oder bewusste wirtschaftliche Abhängigkeiten.

Auch politische Maßnahmen wie Schutzzölle – etwa in den USA – verschärfen das Problem. Wenn Staaten nicht autark sind, können Handelsbarrieren zu höheren Lebensmittelpreisen führen. Die Folgen: soziale Ungleichheit, sinkende Lebenserwartung und wirtschaftliche Instabilität.

Foto: Unsplash / von Megan Thomas

Verfasst am 20. Juni 2025

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