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Mehr Michelin Sterne gabs nie - Spitzengastronomie in Deutschland

Mehr Michelin Sterne gabs nie - Spitzengastronomie in Deutschland

Zwei neue Drei-Sterne-Köche und ein optimistischer Blick auf Deutschlands Restaurant-Kultur

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Nick Käseberg

Nick Käseberg

Food Editor bei Kitchen Stories

Mit Tohru Nakamura und Christoph Rüffer zeichnete der Guide Michelin Deutschland 2025 gleich zwei etablierte Spitzenköche mit dem dritten Stern aus – ein klares Zeichen für Kontinuität, Qualität und Beharrlichkeit in herausfordernden Zeiten.

Verdienter Aufstieg in den Koch-Olymp

Beharrlichkeit zahlt sich aus: Tohru Nakamura aus der Münchner „Schreiberei“ und Christoph Rüffer vom Hamburger „Haerlin“ sind die neuen Mitglieder im exklusiven Kreis der Drei-Sterne-Köche in Deutschland. Beide stehen seit Jahren für höchste Kochkunst – ohne sich je dem Zeitgeist anzupassen oder ihr Konzept zu ändern. Die Auszeichnung ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch ein starkes Signal an die Branche: Qualität und Konsequenz finden ihren Weg.

Wie der für Deutschland zuständige Michelin-Direktor erklärt, wurde das Schaffen beider Köche seit Langem genau beobachtet – auch von internationalen Testern. In jüngster Zeit sei beiden ein weiterer Qualitätssprung gelungen: präziser, feiner, ausdrucksstärker. Eine verbesserte Küchenstruktur habe dazu beigetragen. Damit sind die beiden Küchenchefs nun in einem exklusiven Club von gerade einmal 155 Köch*innen weltweit, die aktuell 3 Michelin Sterne halten.

Stabilität auf höchstem Niveau

Mit nun zwölf Drei-Sterne-Häusern behauptet Deutschland seine Spitzenposition in der internationalen Gastronomie. Alle bisherigen Top-Restaurants konnten ihre Bewertung halten – ein Zeichen für Stabilität in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.

Auch bei den Zwei-Sterne-Restaurants gibt es Bewegung: Sechs neue Häuser wurden ausgezeichnet, darunter das kreative „Intense“ von Benjamin Peifer sowie das ambitionierte „Gotthardt’s“ von Senkrechtstarter Yannick Noack. Rückstufungen gab es nur infolge von Schließungen oder strukturellen Veränderungen – nicht aufgrund mangelnder Qualität.

Neugier, Vielfalt und raffinierte Trends

Insgesamt wurden 2025 341 Restaurants in Deutschland mit mindestens einem Michelin-Stern ausgezeichnet – ein Rekord. Trotz sinkender Nachfrage nach dem Corona-Boom zeigt sich die Branche bemerkenswert anpassungsfähig. Neben technischer Perfektion öffnen sich viele Küchen neuen Einflüssen – etwa der mexikanischen Küche – und präsentieren sich entspannter, zugänglicher, innovativer.

Ein weiterer Trend: alkoholfreie Getränkebegleitungen auf Gourmet-Niveau, weit entfernt vom einstigen Eistee-Image. Der Michelin-Direktor zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen zuversichtlich: Deutschlands Spitzengastronomie hat allen Krisen zum Trotz an Strahlkraft gewonnen.

Foto: Unsplash / von Delightin Dee

Verfasst am 19. Juni 2025

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